Authentische Einblicke
BFD im Bereich Jugendhilfe
"Das Highlight meines BFD war die Begegnung mit vielen interessanten und vielfältigen Menschen. Dabei habe ich nicht nur wertvolle Selbsterfahrungen gesammelt, sondern letztlich auch einen Ausbildungsplatz gefunden."
Matthias, 47 Jahre, BFD ü27 in 2020/2021, in der Tagesgruppe des evangelischen Hohberghaus in Bretten.
Persönlich und direkt – 4 Fragen, 4 Antworten:
Eigentlich habe ich mich nicht bewusst für den Freiwilligendienst entschieden. Nach einer längeren Krankheitsphase stellte sich für mich die Frage: Was möchte und kann ich beruflich jetzt tun? Da eine Rückkehr in die Wirtschaft für mich nicht in Frage kam, bot sich ein Neustart im sozialen Bereich an. Mit dem BFD wollte ich herausfinden, ob ich den Anforderungen mit meinen gesundheitlichen Voraussetzungen überhaupt gerecht werden kann. Erwartungen hatte ich keine – vielmehr war ich unsicher, ob ich den geforderten Leistungen gewachsen sein würde.
In der Tagesgruppe starteten wir nach der Schule mit dem Mittagessen, gefolgt von alltäglichen Aufgaben wie Geschirrspülen oder Fegen, die auch von den Klienten übernommen wurden. Danach war Freispielzeit und die Hausaufgaben wurden erledigt. Je nach Wochentag und Situation verbrachten wir den Nachmittag mit Spielen, Basteln oder Ausflügen. Ich wurde schnell in alle anfallenden Aufgaben eingebunden, durfte an Eltern- und Hilfeplangesprächen teilnehmen und war nicht nur auf die übliche unterstützende Rolle eines Freiwilligen beschränkt.
Für mich war das gesamte Jahr unglaublich lebendig und bereichernd. Die Klienten sorgten für zahlreiche besondere Momente, und die Zusammenarbeit mit den Kolleg*innen war von gegenseitigem Respekt und echter Solidarität geprägt. Es fällt mir schwer, einzelne Highlights herauszugreifen, da jeder Tag seine eigenen besonderen Erlebnisse mit sich brachte.
Mein BFD war vor allem ein Jahr der Selbsterfahrung und Selbstwahrnehmung. Dieser Prozess setzte sich in meiner anschließenden Erzieherausbildung weiter fort. Man könnte denken, dass jemand in meinem Alter keine persönliche Entwicklung mehr durchmacht, aber genau das Gegenteil war der Fall. Ich bin für diese Zeit unendlich dankbar.
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